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EU-Staaten müssen in anderem EU-Land festgestellte Geschlechtsidentität anerkennen
Lässt jemand seine Geschlechtsidentität in einem EU-Mitgliedsstaat rechtlich neu anerkennen, gilt das auch in anderen Mitgliedsstaaten. Eine Verweigerung der Anerkennung verstoße gegen die Rechte von EU-Bürgerinnen und -Bürgern, urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am Freitag. Es ging um den Fall eines Transmanns aus Rumänien. (Az. C-4/23)
EuGH zu Streit über Artikel: Überhöhter Schadenersatz kann Pressefreiheit verletzen
Im langjährigen Rechtsstreit zwischen dem spanischen Fußballverein Real Madrid und der französischen Zeitung "Le Monde" wegen eines Artikels von 2006 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Bedeutung der Pressefreiheit betont. Diese könne bei einem unverhältnismäßig hohen Schadenersatz verletzt werden, urteilte der EuGH am Freitag in Luxemburg. Medien könnten davon abgehalten werden, über Themen von öffentlichem Interesse zu berichten. (Az. C-633/22)
Hafturteil wegen Werfens von Gullydeckeln auf Autobahn in Niedersachsen rechtskräftig
Mehr als zwei Jahre nach zwei Gullydeckelwürfen auf die Autobahn 7 in Niedersachsen ist die Verurteilung wegen versuchten Mordes rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwarf nach Angaben vom Freitag die Revision eines der Angeklagten, eines zur Tatzeit 20-Jährigen, gegen das Urteil des Landgerichts Hildesheim. Es hatte den jungen Mann zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt. (Az. 4 StR 163/24)
Totschlagsprozess um in Wohnung aufbewahrte Leiche in Hessen begonnen
Vor dem Landgericht im hessischen Limburg hat am Freitag ein Prozess um eine in einer Wohnung aufbewahrte Leiche begonnen. Zum Auftakt wurde einem Gerichtssprecher zufolge die Anklage verlesen. Angeklagt ist ein im Jahr 1988 geborener Mann wegen Totschlags. Er soll eine seit Weihnachten 2022 vermisste Frau zu einem nicht näher bestimmten Zeitpunkt getötet haben. Die Leiche wurde vor rund einem Jahr in der Wohnung des Manns gefunden.
EuGH stuft Umgang von Taliban mit Frauen in Afghanistan als Verfolgung ein
Der Umgang der in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban mit Frauen ist dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zufolge als Verfolgung einzustufen, die eine Anerkennung als Flüchtling rechtfertigen kann. Bei der individuellen Prüfung des Asylantrags einer afghanischen Frau genügt es, wenn ein EU-Land lediglich ihr Geschlecht und ihre Staatsangehörigkeit berücksichtigt, wie der EuGH am Freitag entschied. Er beantwortete damit Fragen aus Österreich. (Az. C-608/22 und C-609/22)
EuGH weist Klagen gegen neue Arbeitsbedingungen für Fernfahrer weitgehend ab
Das EU-Mobilitätspaket, das die Arbeitsbedingungen von Fernfahrern regelt, bleibt weitgehend bestehen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg wies die Klagen von sieben ost- und südeuropäischen Ländern am Freitag größtenteils ab. Gültig bleibt damit unter anderem die Regelung, dass Lkw-Fahrer ihre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr im Fahrzeug verbringen dürfen. (Az. C-541/20 u.a.)
Oberstes Gericht Mexikos will umstrittene Justizreform überprüfen
Mexikos oberstes Gericht will eine umstrittene Justizreform auf seine Rechtmäßigkeit überprüfen, nach der sämtliche Richter durch Wahlen bestimmt werden. Acht der zwölf Richter stimmten am Donnerstag für einen solchen Schritt, was Kritik des linken Regierungslagers auslöste. Der kürzlich abgelöste Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte die Reform durchgesetzt, die Mexiko weltweit zu einem Sonderfall macht.
EuGH urteilt über Verkauf von apothekenpflichtigen Medikamenten über Amazon
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) urteilt am Freitag (09.30 Uhr) in Luxemburg über den Verkauf von rezeptfreien, aber apothekenpflichtigen Medikamenten im Internet. Der deutsche Bundesgerichtshof stellte dem EuGH Fragen zur Auslegung des EU-Rechts. Er muss über die Klage eines Apothekers gegen einen Konkurrenten entscheiden. (Az. C-21/23)
EuGH urteilt über Arbeitsbedingungen für Fernfahrer
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entscheidet am Freitag (09.30 Uhr) über die Arbeitsbedingungen von Fernfahrern. Sieben Mitgliedsstaaten aus Ost- und Südeuropa wenden sich gegen verschiedene Regelungen des 2020 erlassenen Mobilitätspakets. Unter anderem geht es um vorgeschriebene Ruhezeiten, maximale Fahrzeiten und die verpflichtende regelmäßige Rückkehr nach Hause. (Az. C-541/20 u.a.)
Toter bei Schüssen in Bar in Göppingen - Fahndung nach Tatverdächtigem dauert an
Nach den tödlichen Schüssen in einer Bar im baden-württembergischen Göppingen hat die Polizei Ulm eine Sonderkommission eingerichtet. Nach dem Tatverdächtigen wird noch gefahndet, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Er soll am Mittwochabend einen 29-Jährigen getötet haben. Zwei weitere Männer wurden lebensgefährlich verletzt.
EU-Kommission verklagt Ungarn wegen Gesetzes gegen ausländische Einflussnahme
Die EU-Kommission verklagt Ungarn wegen eines Gesetzes gegen ausländische Einflussnahme vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Das sogenannte Souveränitätsgesetz verstoße gegen europäisches Recht, erklärte die Kommission am Donnerstag. Sie wirft der Regierung des Rechtsnationalisten Viktor Orban vor, mit einer neuen Behörde die Meinungsfreiheit und andere Grundrechte einzuschränken.
Medienbericht: 15-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen soll Anschläge geplant haben
Ein 15-Jähriger aus dem nordrhein-westfälischen Wuppertal soll einem Medienbericht zufolge Anschläge auf Jüdinnen und Juden geplant haben. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen ermittelt, berichtete der "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Donnerstag. Die Polizei habe ihn als Gefährder eingestuft.
Biden und Harris besuchen Sturmregionen in den USA
Nach dem Sturm "Helene" mit mehr als 160 Toten haben sich US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris in betroffenen Regionen ein Bild von der Lage gemacht. "Was ich gesehen habe, war herzzerreißend", erklärte Biden am Mittwoch (Ortszeit) im Onlinedienst X. Er wurde im Bundesstaat South Carolina über die Rettungs- und Bergungsarbeiten informiert - ein Einsatz mit mehr als 10.000 Bundesbeamten, Einsatzkräften und Angehörigen der Nationalgarde im gesamten Südosten der USA.
Wahlmanipulationsverfahren: Sonderermittler sieht keine präsidiale Immunität für Trump
Im Wahlmanipulationsverfahren gegen Ex-US-Präsident Donald Trump sieht der zuständige Sonderermittler keine präsidiale Immunität für den Republikaner. Trump habe privat gehandelt, erklärte Sonderermittler Jack Smith in einem am Mittwoch (Ortszeit) freigegebenen Gerichtsdokument.
Gewalt gegen Obdachlose drastisch gestiegen
Die Gewalt gegen Obdachlose ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Dies geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Susanne Hennig-Wellsow hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Demnach verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 2122 Straftaten gegen Menschen mit dem "Opfermerkmal Obdachlosigkeit" in Deutschland - 2018 waren es noch 1560 Fälle.
Geldstrafe für Rentner wegen Tierquälerei an Waschbär in Hessen
Das Landgericht im hessischen Fulda hat in einem Berufungsprozess einen Rentner wegen Tierquälerei an einem Waschbären zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Mann soll rund 2000 Euro zahlen, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mitteilte. Damit wurde die Geldstrafe gegen den Mann in zweiter Instanz verringert. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hatte.
Nach Tötung von Arzt in Chemnitz: Anklage wegen Mordes erhoben
Rund sechs Monate nach einem tödlichen Gewaltverbrechen an einem Arzt aus Chemnitz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Verdächtige erhoben, darunter auch die Witwe des Getöteten. Den drei Beschuldigten wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft in der sächsischen Stadt am Mittwoch mitteilte. Sie sollen den Arzt im März in seiner Chemnitzer Wohnung mit Messerstichen und stumpfer Gewalt gegen den Kopf getötet haben.
Katholische Kirche berät bei Weltsynode im Vatikan über Reformen
Mit einer Messe auf dem Petersplatz in Rom hat Papst Franziskus am Mittwoch die entscheidende Phase der Weltsynode über die Zukunft der Katholischen Kirche eröffnet. Bei der Generalversammlung der Bischofssynode beraten bis zum 27. Oktober 368 Ordensleute und Laien aus rund hundert Ländern - darunter auch Frauen - im Vatikan hinter verschlossenen Türen über mögliche Reformen.
Landwirt verunglückt in bayerischer Kiesgrube tödlich
Ein Landwirt ist in einer bayerischen Kiesgrube tödlich verunglückt. Er wurde von einer Baumaschine erfasst und tödlich verletzt, wie die Polizei in Ingolstadt am Mittwoch mitteilte. Demnach war der 67-Jährige am Dienstagmorgen mit seinem Radlader in eine öffentliche Kiesgrube gefahren.
Ermittlungen zu möglichen Angriffen auf Israels Botschaften in Dänemark und Schweden
Vor dem Hintergrund der eskalierenden Kämpfe im Nahen Osten hat die Polizei in Schweden und Dänemark Untersuchungen zu möglichen Angriffen auf die israelischen Botschaften in den Hauptstädten eingeleitet. Nach zwei Explosionen in "unmittelbarer Nähe" der israelischen Botschaft in Kopenhagen wurden drei Männer festgenommen, wie die Polizei am Mittwoch im Online-Dienst X mitteilte. In Stockholm gab es laut Polizei offenbar am Dienstag einen Schusswechsel an der israelische Botschaft.
Vergewaltigungsprozess gegen Maddie-Verdächtigen: Anklage fordert 15 Jahre Haft
Im Prozess gegen den deutschen Verdächtigen im Fall des 2007 in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann wegen anderer Taten hat die Staatsanwaltschaft 15 Jahre Haft und anschließende Sicherungsverwahrung gefordert. Oberstaatsanwältin Ute Lindemann warf dem Beschuldigten Christian B. am Mittwoch in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht im niedersächsischen Braunschweig zweifache Vergewaltigung sowie sexuellen Missbrauch von Kindern vor.
41-Jährige in Nordrhein-Westfallen soll Babyleiche in Hausmüll geworfen haben
Eine 41-Jährige soll in Nordrhein-Westfalen eine Babyleiche in den Hausmüll geworfen haben. Die Frau wurde wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln am Mittwoch mitteilten. Die Suche nach der Leiche des Fötus dauerte an. Die Tat soll sich am Donnerstag vergangener Woche im Oberbergischen Kreis zugetragen haben.
Gericht: Salafistischer Prediger in Bonn darf vorerst nicht abgeschoben werden
Das Verwaltungsgericht Köln hat einem Eilantrag eines salafistischen Predigers im nordrhein-westfälischen Bonn gegen seine Abschiebung in das Kosovo stattgegeben. Es sei kein ausreichendes Ausweisungsinteresse nach dem Gesetz erkennbar, teilte das Gericht nach seinem Beschluss am Mittwoch mit. Die bloße Zugehörigkeit zum politischen Salafismus begründe nicht automatisch eine Gefahr für die freiheitliche demokratische Grundordnung, hieß es weiter.
Abschlussbericht zu sexuellem Missbrauch: Mehr als 400 Opfer im Bistum Osnabrück
Im Bistum Osnabrück sind einer Expertenrecherche zufolge seit 1945 nachweislich mehr als 400 Menschen zum Opfer sexualisierter Gewalt durch Kleriker geworden. Das geht aus einem am Mittwoch vorgestellten Abschlussbericht der Universität in Osnabrück hervor, die das Geschehen im Auftrag des katholischen Bistums unabhängig untersuchte. Demnach wurden 122 Priester und Diakone ermittelt, denen über Jahrzehnte hinweg Delikte unterschiedlicher Schwere vorgeworfen wurden.
Prozess um gemeinschaftlichen Mord an Arbeitskollege in Saarbrücken begonnen
Vor dem Landgericht Saarbrücken hat am Mittwoch ein Prozess um einen gemeinschaftlichen Mord an einem Arbeitskollegen begonnen. Angeklagt sind vier Männer, die im März in Schmelz auf ihren Kollegen eingeschlagen und -getreten haben sollen. Er starb an seinen schweren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage vom Mordmerkmal der Heimtücke aus.
Kabinett stimmt für höhere Strafen bei Geldautomatensprengungen
Geldautomatensprengungen sollen in Deutschland künftig härter bestraft werden. Das Bundeskabinett stimmte am Mittwoch für eine entsprechende Änderung des Sprengstoffgesetzes, die Freiheitsstrafen von mindestens zwei Jahren bis maximal 15 Jahren vorsieht, wie das Bundesinnen- und Justizministerium mitteilten. Der maximale Strafrahmen soll demnach gelten, wenn durch die Tat "eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht" wird.
Dieselskandal: Österreichische VW-Kunden erhalten 23 Millionen Euro Entschädigung
Volkswagen hat sich in Österreich zu einer Millionenzahlung als Entschädigung für tausende Kunden wegen illegaler Schadstoffsoftware und Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen bereiterklärt. Die Verbraucherorganisation Verein für Konsumenteninformation (VKI) erklärte am Mittwoch, mit VW eine entsprechende außergerichtliche Einigung für eine Sammelklage erzielt zu haben. Die rund 10.000 Klageteilnehmer erhalten demnach insgesamt 23 Millionen Euro.
Bahnarbeiter stirbt bei Zugunfall in Rheinland-Pfalz
Ein Bahnarbeiter ist bei einem Zugunfall in Rheinland-Pfalz tödlich verletzt worden. Der 55-Jährige wurde von einem Güterzug erfasst, wie die Bundespolizei in Trier am Mittwoch mitteilte. Das Unglück ereignete sich demnach am Dienstagabend auf der Lahnstrecke im Bereich des Fachinger Tunnels nahe Diez.
EU-Gericht bestätigt Verbot von Rechtsberatung für russische Regierung und Firmen
Das Gericht der Europäischen Union hat das Verbot bestätigt, Rechtsberatung für die russische Regierung, russische Unternehmen oder Organisationen anzubieten. Darin liegt kein Verstoß gegen die Charta der Grundrechte, wie das Gericht am Mittwoch in Luxemburg entschied. Klagen von Anwälten wurden abgewiesen. (Az. T-797/22 u.a.)
Prozess um Messerangriff auf Vierjährige in Supermarkt in Ravensburg begonnen
Vor dem Landgericht im baden-württembergischen Ravensburg hat am Mittwoch der Prozess um einen Messerangriff auf eine Vierjährige in einem Supermarkt begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 34-Jährigen versuchten Mord vor. Da der Mann an einer paranoiden Schizophrenie leiden soll, beantragte die Staatsanwaltschaft in dem Sicherungsverfahren eine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Es sei von einer Schuldunfähigkeit auszugehen.
Klagen von 120 Opfern gegen Rapper Sean "Diddy" Combs wegen Sexverbrechen angekündigt
Mehr als 100 mutmaßliche Opfer wollen gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung Klage einreichen. Insgesamt wollten 120 Opfer, darunter 25 Minderjährige, zivilrechtlich gegen Combs vorgehen, sagte Anwalt Tony Buzbee am Dienstag. "Das größte Geheimnis der Unterhaltungsindustrie, das eigentlich kein Geheimnis war, wurde endlich offengelegt", sagte Buzbee. "Die Mauer des Schweigens ist gebrochen, und die Opfer treten hervor."
Zwei Tote bei Brand nach Explosion auf Campingplatz in Niedersachsen
Bei einer Explosion mit anschließendem Brand auf einem Campingplatz im niedersächsischen Munster sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Soltau am Mittwoch mitteilte, handelte es sich "womöglich" um ein Ehepaar im Alter von 83 Jahren. Diese bewohnten eines der von dem Brand betroffenen zwei sogenannten Mobilheime.