Nach Waldbrand im Nordosten Kanadas: Von Evakuierung Betroffene können zurückkehren
Gut eine Woche nach der Evakuierung von mehr als 9000 Menschen wegen eines außer Kontrolle geratenen Waldbrands im Nordosten Kanadas können die betroffenen Bewohner nach und nach wieder zurückkehren. Da die Brände unter Kontrolle seien, könne die Evakuierungsanordnung teilweise wieder aufgehoben werden, erklärte der Premierminister der Provinz Neufundland und Labrador, Andrew Furey, am Samstag (Ortszeit).
Zunächst könnten systemrelevante Arbeitskräfte wie Krankenhauspersonal, Supermarktangestellte und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in die benachbarten Städte Labrador City und Wabush zurückkehren, fügte Furey an. Diese Menschen hätten die Aufgabe, die ab Montag geplante Rückkehr der weiteren Bevölkerung vorzubereiten.
Wegen der sich rasant ausbreitenden Waldbrände hatte die Regierung der nördlich von Québec gelegenen Provinz am 13. Juli die Evakuierung der entlegenen Städte angeordnet. Sämtliche Bewohner hatten dafür rund 500 Kilometer auf der einzigen Straße zurücklegen müssen, die aus der Gefahrenzone herausführt.
Während sich die Waldbrandsituation im Osten Kanadas deutlich verbessert hat, verschärfte sie sich im westkanadischen British Columbia erheblich. Mehr als 320 Feuer brennen in der am Pazifik gelegenen Provinz, für tausende Menschen gilt der Alarmzustand, sie sollen sich für eine mögliche Evakuierung bereithalten.
In der weiter östlich gelegenen Provinz Alberta wurden bereits mehr als 5000 Angehörige indigener Völker zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. Für mehrere Regionen im Norden Kanadas warnt das Umweltministerium wegen der Rauchentwicklung durch die Brände vor erhöhter Luftverschmutzung, betroffen ist unter anderem die Großstadt Edmonton. Das Brandgeschehen wird Behördenangaben derzeit von außergewöhnlich hohen Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad und Stürmen begünstigt.
Im vergangenen Jahr hatte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison erlebt. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten und acht Feuerwehrleute kamen ums Leben. Insgesamt 230.000 Menschen wurden evakuiert.
R.Perez--LGdM