Ugandischer Oppositionspolitiker Besigye laut seiner Ehefrau "entführt"
Der ugandische Oppositionspolitiker Kizza Besigye ist nach Angaben seiner Ehefrau bei einem Aufenthalt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi "entführt" worden. Besigye sei am vergangenen Samstag verschleppt worden und werde nun "in einem Militärgefängnis in Kampala" in Uganda festgehalten, erklärte Besigyes Frau Winnie Byanyima, eine ranghohe UNO-Vertreterin, am Dienstag im Onlinedienst X. Sie forderte die ugandische Regierung dazu auf, ihren Mann "unverzüglich freizulassen".
Zuvor hatten ugandische Medien über das Verschwinden Besigyes berichtet. Ihr Mann sei in Nairobi gewesen, um einer Buchvorstellung der kenianischen Politikerin Martha Karua beizuwohnen, erklärte Byanyima. "Ich habe jetzt zuverlässige Informationen, dass er sich in einem Militärgefängnis in Kampala befindet", gab die Direktorin des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV und Aids (UNAIDS) weiter an. "Wir, seine Familie und seine Anwälte, verlangen, ihn zu sehen."
Besigye, der schon mehrfach festgenommen wurde, sei kein Soldat, erklärte Byanyima. "Warum wird er in einem Militärgefängnis festgehalten?"
Der ugandische Oppositionelle und Arzt war in der Vergangenheit bei der Präsidentschaftswahl ohne Erfolg gegen Yoweri Museveni angetreten. Der ehemalige Rebellenführer Museveni ist seit 1986 Präsident Ugandas.
Während er zu Beginn seiner Amtszeit wegen seines Engagements für gute Regierungsführung gelobt wurde, hat Museveni inzwischen die Opposition unterdrückt und die Verfassung angepasst, um immer wieder zu Wahlen antreten zu können. Jede der Wahlen seit 1996 war von Betrugsvorwürfen begleitet.
A.M. de Leon--LGdM