In Brandenburg getöteter Polizist: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes
Nach dem Tod eines sächsischen Polizisten im brandenburgischen Lauchhammer ermittelt die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen einen 37-Jährigen wegen Mordes. Der Pole steht im Verdacht, am Dienstag den 32-jährigen Beamten aus Dresden getötet zu haben, wie die Anklagebehörde und die Polizei am Mittwoch gemeinsam mitteilten. Er soll den Polizisten überfahren haben, als dieser aus seinem Auto stieg und zum Kofferraum des Polizeiwagens gehen wollte. Noch am Mittwoch sollte er einem Haftrichter vorgeführt werden.
Zuvor soll der 37-Jährige gemeinsam mit drei weiteren polnischen Beschuldigten ein Auto gestohlen haben. Dieses sowie ein Begleitfahrzeug lieferte sich anschließend eine Verfolgungsjagd über die sächsisch-brandenburgische Landesgrenze hinweg, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. An dieser waren mehrere Polizeiwagen aus beiden Bundesländern beteiligt.
Der Polizist erlitt bei dem Vorfall schwerste Verletzungen. Trotz sofortiger medizinischer Nothilfe und des Einsatzes eines Rettungshubschraubers starb er noch vor Ort. Die Tatverdächtigen flohen anschließend und wurden später "durch umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei" festgenommen, wie es am Mittwoch hieß.
Gegen die drei weiteren Tatverdächtigen ermittelt dem Sprecher der Cottbuser Behörde zufolge bereits die Staatsanwaltschaft Hildesheim. Dabei geht es unter anderem um den Verdacht der gewerbsmäßigen Bandenhehlerei und des gewerbsmäßigen Bandendiebstahls. Womöglich beantrage die Staatsanwaltschaft Hildesheim nun ebenfalls Haftbefehle gegen die drei Männer, sagte der Sprecher.
Der Tod des Polizisten, der eine Tochter hinterlässt, hatte am Dienstag bundesweit für Bestürzung gesorgt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teilte mit, die Nachricht mache sie "tief betroffen und traurig". Der Tod des Beamten zeige "auf furchtbare Weise, wie gefährlich der Dienst als Polizeibeamter sein kann". Als Zeichen der Anteilnahme wurde in Sachsen und Brandenburg für Mittwoch Trauerbeflaggung angeordnet.
S.Moreno--LGdM