Costa Ricas neugewählter Präsident entschuldigt sich für Belästigungsvorwürfe
Der kürzlich gewählte neue Präsident Costa Ricas, Rodrigo Chaves, hat sich für Vorwürfe sexueller Belästigung entschuldigt. Der ehemalige Weltbank-Ökonom wolle sich "vorbehaltlos" bei früheren Mitarbeiterinnen entschuldigen, sagte er am Montag in einem im Netz veröffentlichten Video. Er "bedauere zutiefst die Dinge, die vor mehr als 15 Jahren passiert sind". Dazu betonte er jedoch, dass die Fälle längst abgewiesen worden seien.
Einem vergangenes Jahr von costaricanischen Medien veröffentlichten Weltbank-Bericht zufolge wird Chaves vorgeworfen, zwischen 2008 und 2013 zwei junge Untergebene sexuell belästigt zu haben. Demnach soll er versucht haben, eine der Frauen auf den Mund zu küssen. Außerdem soll er einer Mitarbeiterin unerwünschte Avancen gemacht und sie über ihr Privatleben ausgefragt haben. Dem Bericht zufolge wurden die ursprünglichen Beschwerden abgewiesen, das Verfahren nach neuerlichen Beschwerden allerdings wieder aufgenommen.
Der Vorwurf führte dazu, dass die Weltbank Chaves 2019 auf eine Position ohne Verantwortung und ohne Aussicht auf eine Gehaltserhöhung zurückstufte. Kurz darauf kündigte Chaves und wurde Finanzminister in Costa Rica. Den Anschuldigungen zum Trotz gewann Chaves Anfang April die Stichwahl zum Staatsoberhaupt in dem zentralamerikanischen Land.
A.Munoz--LGdM