Neue US-Umfrage zur Wahl: Harris und Trump landesweit gleichauf
Eineinhalb Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl sieht eine neue Umfrage Kamala Harris und Donald Trumps landesweit gleichauf. Die am Freitag von der "New York Times" (NYT) und Siena College veröffentlichte Umfrage ergab sowohl für die Kandidatin der Demokratischen Partei als auch für den Republikaner 48 Prozent Zustimmung. Gegenüber der Anfang Oktober von der Zeitung veröffentlichten Umfrage verlor Harris damit ihren landesweiten Vorsprung von drei Prozenpunkten gegenüber Trump.
Das landesweite Ergebnis entscheidet nicht über den Ausgang der Präsidentschaftswahl, die Umfrageergebnisse dazu werden aber als ein Indikator für die Gesamtstimmung gesehen. Die "NYT" wertete das Ergebnis als nachteilig für Vizepräsidentin Harris: Bei den vergangenen Präsidentschaftswahlen hatten demokratische Kandidaten landesweit in Führung gelegen, auch wenn dies nicht automatisch den Wahlsieg bedeutete.
Die Umfrage ergab weiterhin, dass die Mehrheit pessimistisch auf die derzeitige Entwicklung der USA schaut. Nur 28 Prozent der Befragten waren demnach der Ansicht, dass sich die USA in die richtige Richtung bewegten. Ein solches Ergebnis sei für die regierende Partei von Harris in der Regel ein negatives Zeichen, hieß es in der "NYT"-Auswertung.
Der Präsident oder die Präsidentin werden in den USA indirekt durch ein Kollegium von 538 Wahlleuten gewählt, die von den einzelnen Bundesstaaten entsandt werden. Für den Sieg sind mindestens 270 dieser Wahlleute erforderlich. Aufgrund dieser Besonderheit wird die Entscheidung voraussichtlich in nur sieben US-Bundesstaaten fallen, den sogenannten Swing States, in denen der Wahlausgang besonders knapp ist.
Für diese sieben Staaten - Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania, Wisconsin - sagen die Umfragen seit Wochen jeweils ein extrem knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump voraus.
Der Ausgang der Wahl am 5. November gilt als richtungsweisend für die Zukunft der US-Demokratie und die künftige Außenpolitik der Weltmacht. Trump will nach seiner ersten Amtszeit (2017-2021) und seiner Wahlniederlage 2020 den Wiedereinzug ins Weiße Haus schaffen.
Die amtierende Vizepräsidentin Harris hatte nach dem Verzicht von Amtsinhaber Joe Biden Ende Juli die Kandidatur übernommen. Sie wäre die erste Frau an der Spitze der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt.
A.M. de Leon--LGdM