Israel hat Gegenangriff auf Iran begonnen
Einen Monat nach den Raketen-Angriffen des Iran hat Israel in der Nacht zum Samstag den Gegenangriff gestartet. Die israelische Armee erklärte am frühen Morgen, sie führe "derzeit gezielte Angriffe auf militärische Ziele im Iran aus". Iranische Staatsmedien berichteten von mindestens sechs Explosionen; die Flughäfen und Ölraffinerie in der Hauptstadt Teheran seien zunächst nicht betroffen, hieß es. Die USA bezeichneten die Angriffe Israels auf Ziele im Iran als "Manöver zur Selbstverteidigung".
"Als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes gegen den Staat Israel" führe die israelische Armee "derzeit gezielte Angriffe auf militärische Ziele im Iran aus", erklärte die Armee am frühen Samstag. "Unsere Defensiv- und Offensivkapazitäten sind vollständig mobilisiert", erklärte das Militär weiter. Armeesprecher Daniel Hagari rief die Bevölkerung in einer separaten Mitteilung auf, "wachsam" zu sein.
Das iranische Staatsfernsehen berichtete, es seien "starke Explosionen" in der Nähe von Teheran zu hören. Einige der Explosionen seien "auf die Aktivität des Luftabwehrsystems" zurückzuführen, fügte der Sender später unter Berufung auf Sicherheitsquellen hinzu. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna hörten Bewohner der Hauptstadt Explosionen erstmals gegen 02.15 Uhr Ortszeit vor allem westlich der Stadt.
Der Betrieb an den beiden Flughäfen Teherans verlaufe weiter normal, sagte der Moderator des Staatsfernsehen unter Berufung auf die Flughafenchefs. Weiterhin berichteten iranische Medien, dass "weder Feuer noch eine Explosion" von der Ölraffinerie der Hauptstadt gemeldet worden seien.
Aus Syrien meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana, die Luftabwehr der mit dem Iran verbündeten syrischen Armee habe "feindliche Ziele im Luftraum um Damaskus" abgefangen.
In Washington sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Sean Savett, die von der israelischen Armee ausgeführten "gezielten Angriffe auf militärische Ziele" seien eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober.
Ein Verteidigungsbeamter sagte, die USA seien vorab über die Angriffe informiert worden, aber nicht daran beteiligt. Die US-Regierung hatte sich zuvor ablehnend gegenüber möglichen Angriffen auf Atom- und Ölanlagen im Iran geäußert.
Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Er reagierte damit auf die Militäroffensive Israels gegen die proiranische Hisbollahmiliz im Südlibanon und die Tötung von deren Chef Hassan Nasrallah.
Bereits am 13. April hatte der Iran Israel mit Raketen angegriffen. Es war der erste direkte Angriff auf den Erzfeind überhaupt. Auch in diesem Fall wurde der größte Teil der Raketen von Israel mit Unterstützung mehrerer verbündeter Staaten abgefangen.
Seit dem Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr waren auch die Spannungen zwischen Israel und dem Iran immer weiter eskaliert. Der Iran unterstützt die Hisbollah im Südlibanon, die mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen verbündet ist.
Nach dem Raketenangriff vom 1. Oktober hatte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant dem Iran mit einer "tödlichen, präzisen und überraschenden" Reaktion gedroht. Der Gazakrieg war am 7. Oktober 2023 durch den Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst worden. Seither geht die Israel massiv militärisch im Gazastreifen gegen die Palästinenserorganisation vor.
E.Sanchez--LGdM