

Explosion eines Blindgängers in Syrien: Mindestens zehn Tote
Bei einer Explosion in der syrischen Küstenstadt Latakia sind nach jüngsten Medienberichten mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. 14 weitere Menschen, darunter vier Kinder, wurden bei dem Vorfall am Samstag verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Behördenvertreter meldete. Ein Schrotthändler habe in einer Werkstatt in einem vierstöckigen Gebäude versucht, nicht explodierte Kriegsmunition zu zerlegen.
Eine Anwohnerin berichtete der Nachrichtenagentur AFP, sie habe eine "starke Explosion" gehört. Sie sei in die Richtung der Explosion geeilt und habe dann ein "komplett zerstörtes Gebäude" gesehen, berichtete die 32-Jährige.
Laut Sana suchten Rettungskräfte in den Trümmern nach weiteren Verletzten und Vermissten. Fotos zeigten eine große Rauchwolke über dem Viertel Al-Rimal.
Laut einer Nichtregierungsorganisation sind nach internationalen Schätzungen zwischen 100.000 und 300.000 der insgesamt eine Million Sprengkörper aus dem fast 14-jährigen Bürgerkrieg in Syrien nicht explodiert.
In der mehrheitlich von Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Küstenregion um Latakia und weiteren Küstenprovinzen hatten sich Kämpfer der neuen islamistischen Führung in Damaskus und Anhänger des früheren Machthabers Baschar al-Assad in der vergangenen Woche schwere Gefechte geliefert. Dabei soll es Augenzeugenberichten zufolge auch Massaker an der Zivilbevölkerung mit hunderten Toten gegeben haben.
Auch der im Dezember gestürzte langjährige Machthaber Assad ist Alawit, die Küstenregion im Westen des Landes war eine Hochburg seiner Anhänger.
D.Torres--LGdM