Kompany: Kein Vorwurf an Rotsünder Neuer
Viel Frust, aber keine Vorwürfe an Rotsünder Manuel Neuer: Sein Kapitän habe in der entscheidenden Szene in der 17. Minute "eine Entscheidung getroffen. Es war knapp. Das ist Fußball und das gehört dazu", sagte Bayern Münchens Trainer Vincent Kompany zur Hinausstellung seines Torwarts beim 0:1 (0:0) im Pokal-Achtelfinale gegen Doublesieger Bayer Leverkusen. Auch Präsident Herbert Hainer war nachsichtig: "Das sind Entscheidungen von Millisekunden, da kann man ihm keinen Vorwurf machen."
Die Enttäuschung bei den Bayern war dennoch riesig, nachdem sie ihr Pokaltrauma erneut nicht beenden konnten. "Es nervt extrem, dass der Titel weg ist. Es geht einzig und allein ums Gewinnen. Wir fühlen uns immer noch auf dem richtigen Weg, aber das tut weh", sagte Joshua Kimmich.
Dies sei "sehr bitter", betonte auch Kompany. Man könne die Niederlage "nicht schön reden". Aber, fügte er an: "Diese Leistung war positiv. Wenn diese Energie bleibt, werden wir noch viel gewinnen. Diesen Pokal in dieser Saison nicht. Aber diese Mannschaft kann weiter wachsen, sie bekommt ihre Momente." Man werde, so Kompany, ab Mittwoch "wieder Vollgas geben". Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) spielen die Bayern gegen Heidenheim.
Neuer hatte in seinem 866. Spiel als Profifußballer erstmals eine Rote Karte gesehen. Der Bayern-Keeper sah nach einer Notbremse gegen Jeremie Frimpong von Schiedsrichter Harm Osmers Rot.
"Da ich den Ball nicht berührt habe, kann man die Entscheidung nachvollziehen", sagte Neuer. Aber der Platzverweis tue "natürlich weh. Das ist spielentscheidend gewesen." Neuer hatte bislang in seiner Karriere weder eine Gelb-Rote noch eine Rote Karte gesehen, nur 23-mal gab es Gelb gegen ihn. In seinen 124 Länderspielen war er sogar ohne jede Verwarnung geblieben.
"Es ist für einen Torwart immer schwer", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann in der ARD zu der Szene: Die Beherrschung des Raums ist Manus große Stärke, in dem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, zu warten. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer." Letztlich sei es "immer eine Millimeterentscheidung", meinte Nagelsmann noch und nannte den Platzverweis "unstrittig".
A.Munoz--LGdM