Melbourne: Titelverteidigerin Osaka verpasst Achtelfinal-Duell mit Barty
Kein vorweggenommenes Endspiel im Achtelfinale: Titelverteidigerin Naomi Osaka hat bei den Australian Open das reizvolle Duell mit der Weltranglistenersten Ashleigh Barty verpasst. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin aus Japan verlor am Freitag in der dritten Runde trotz Satzführung mit 6:4, 3:6, 6:7 (5:10) gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova, die das Duell der beiden Topfavoritinnen verhinderte.
Besser machte es Rafael Nadal (Spanien). Der Melbourne-Sieger von 2009, Nummer sechs der Setzliste, gewann trotz eines kurzen Durchhängers im dritten Satz mit 6:3, 6:2, 3:6, 6:1 gegen den Russen Karen Chatschanow. Für Nadal war es der erste Satzverlust im Turnier, im Achtelfinale trifft der Grand-Slam-Rekordsieger auf den Franzosen Adrian Mannarino oder den Russen Aslan Karazew.
Auch Naomi Osaka hatte den Sieg vor Augen, doch beim Stand von 5:4 im dritten Satz vergab die Melbourne-Gewinnerin von 2019 und 2021 zwei Matchbälle. Die australische Titelhoffnung Barty hatte zuvor ihre starke Form mit einem 6:2, 6:3 gegen die Italienerin Camila Giorgi unterstrichen und trifft nun auf Anisimova (20), die sie im Halbfinale der French Open 2019 auf dem Weg zu ihrem ersten Grand-Slam-Titel bezwungen hatte.
"Sie hat sehr gut gespielt, das Niveau der Partie war echt hoch. Es hat Spaß gemacht", sagte Osaka: "Ich habe um jeden Punkt gekämpft. Deshalb bin ich nicht traurig. Ich bin nicht Gott, ich kann nicht jedes Match gewinnen."
Die frühere Nummer eins Osaka war nach ihrem tränenreichen Abschied bei den US Open und einer anschließenden viermonatigen Pause erst im Januar auf die Tour zurückgekehrt.Bereits im vergangenen Sommer hatte die 24-Jährige, die bei den Olympischen Spielen von Tokio das Feuer entzündet hatte, von Depressionen berichtet.
Die 25 Jahre alte Barty ist in Melbourne die heißeste Anwärterin auf den Titel. Im vergangenen Jahr hatte sie in Wimbledon ihren zweiten Grand-Slam-Titel gewonnen, zu Saisonbeginn hatte sie ihre gute Form nach vier Monaten Pause schon mit dem Sieg beim WTA-Turnier in Adelaide unter Beweis gestellt. Seit Christine O'Neil 1978 hat keine Australierin beim Grand-Slam-Heimspiel mehr triumphiert.
D.F. Felan--LGdM