Meta führt Abo-Modell für Facebook und Instagram ein
Nach Twitter führt auch der US-Konzern Meta für seine Onlinedienste Facebook und Instagram ein Abo-Modell ein: Für zwölf Dollar pro Monat oder mehr können Nutzerinnen und Nutzer ihr Profil verifizieren lassen; zudem sollen ihre Fotos, Videos und Texte bei Suchanfragen oder Empfehlungen ganz oben einsortiert werden. Bislang finanzieren sich Facebook und Instagram ausschließlich über Werbung. Der Umsatz von Meta war 2022 erstmals zurückgegangen.
Wie bei Twitter soll auch bei Facebook und Instagram künftig ein blauer Haken signalisieren, dass ein Profil "echt" ist. Für die Zahlung der Monatsgebühr verspricht Meta Schutz vor Nachahmer-Profilen und einen direkten Zugang zur Kundenbetreuung.
Meta-Chef Mark Zuckerberg erklärte am Sonntag, das Abo-Modell starte diese Woche in Australien und Neuseeland. Andere Länder würden bald folgen. Meta Verified kostet ab 11,99 Dollar pro Monat, wenn das Abo im Netz gebucht wird, und 14,99 Dollar beim Kauf übers Smartphone, weil Apple oder Google Gebühren nehmen.
Das neue Abo sollen nur Nutzerinnen und Nutzer über 18 Jahren buchen können. Für Unternehmen sei er zunächst nicht verfügbar, teilte Meta weiter mit. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dies künftig auch einzuführen.
Dem Konzern zufolge richtet sich das Abo vor allem an Menschen, die Facebook und Instagram professionell nutzen - sie selbst hätten das gefordert. Analystin Carolina Milanesi von Creative Strategies sagte AFP, der Wettbewerb zwischen den vielen Online-Diensten sei hart - die Dienste konkurrierten deshalb um diejenigen, die Inhalte schaffen, die "Creators": "Schließlich sind sie es, die das bieten, was die Leute am Bildschirm hält."
Meta sei dabei, seine Einkommensquellen zu "erweitern", sagte Milanesi weiter. Twitter habe es vorgemacht, "da haben die anderen gedacht: Gut, das können wir auch versuchen". Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hatte im Dezember das Abo Twitter Blue eingeführt; die Verifizierung der Echtheit eines Nutzerkontos kostet dort zwischen acht und elf Dollar pro Monat.
Meta hatte 2022 erstmals seit dem Börsengang einen Umsatzrückgang verbucht - der Umsatz ging um ein Prozent auf knapp 117 Milliarden Dollar (rund 106 Milliarden Euro) zurück. Facebook und insbesondere Instagram leiden vor allem unter der Konkurrenz von Tiktok, wo kurze Videos geteilt werden können. Auch die Wirtschaftskrise belastet Meta, weil Unternehmen weniger für Werbung auf den verschiedenen Plattformen ausgeben. Im November kündigte der Konzern den Abbau von 11.000 Stellen an.
O.Escareno--LGdM