Studie: Deutschlands Großstädte hinken bei Onlineangeboten hinterher
Deutschlands Großstädte sind beim Onlineangebot ihrer Dienstleistungen einer Studie zufolge zwar vorangekommen - doch genügt das den Ansprüchen bei weitem nicht. Nur jede zehnte Stadt mit mehr als hunderttausend Einwohnern etwa bietet ein komplett digitales Baugenehmigungsverfahren an, nur 17 Prozent ermöglichen es, einen Umzug innerhalb der Stadt online anzumelden, wie der Digitalverband Bitkom am Mittwoch mitteilte. Er forderte mehr Tempo bei der Digitalisierung.
Für die Studie wurden alle 81 Städte mit einer Bevölkerung im Bereich ab hunderttausend Einwohnern in den fünf Themenbereichen Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft analysiert und bewertet. Immerhin in rund zwei Dritteln der Städte gibt es demnach einen Onlineantrag für Anwohnerparkausweise, in fast drei Vierteln kann eine Melderegisterauskunft oder eine Meldebescheinigung online beantragt werden.
Etwa ebenso viele Städte erlauben es, ein Gewerbe komplett digital an- oder abzumelden. Am weitesten verbreitet sind die digitale Kfz-Zulassung oder -Abmeldung in über 90 Prozent der Großstädte sowie die Kitaanmeldung. Dagegen ermöglichen nur rund die Hälfte der Städte, Termine beim Standesamt oder bei der Ausländerbehörde online zu vereinbaren. Nur in jeder vierten Großstadt haben die Gewerbeämter eine Onlineterminvergabe.
Die Städte werden zwar digitaler, wie Bitkom-Experte Michael Pfefferle erklärte. Davon profitierten auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich Behördengänge sparen können. "Aber das Tempo, mit dem Onlineangebote eingeführt werden, reicht nicht aus."
Pfefferle forderte, es müsse nun viel stärker um die Digitalisierung der Behörden selbst gehen: "Digitale Anträge müssen auch digital bearbeitet werden, und nicht über den Umweg von Papierausdrucken." Digital bedeute nicht nur papierlose Anträge, sondern auch die digitale Bearbeitung und Kommunikation mit dem Bürger.
D.Quate--LGdM