Bafin: US-Bankenpleite ist keine Bedrohung für deutsche Finanzstabilität
Die Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) und die damit verbundene Notlage des deutschen Tochterinstituts sind nach Einschätzung der Bafin keine Bedrohung für die deutsche Finanzstabilität. Die deutsche Zweigstelle der SVB habe "keine systemische Relevanz", teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Montag zur Begründung mit. Die Bilanzsumme des Instituts belief sich demnach im vergangenen Jahr auf gut 789 Millionen Euro.
Gleichwohl verhängte die Bafin gegenüber der Bank ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot und ordnete ein Moratorium für den Kundenverkehr an. Dies sei nötig geworden, "um die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren zu sichern". Da die Bank aber kein Einlagengeschäft in Deutschland betreibe, ergäben sich keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland.
Die US-Behörden hatten die Silicon Valley Bank am Freitag geschlossen. Das Geldinstitut war infolge von Milliardenverlusten beim Verkauf von Wertpapieren in massive Schwierigkeiten geraten. Die SVB ist eine in der breiten Öffentlichkeit zwar wenig bekannte Bank, die aber seit den 1980er Jahren eine große Rolle bei der Finanzierung von Startups in den USA spielte. Am Sonntag wurde zudem die in New York ansässige Signature Bank geschlossen, die ebenfalls in Schwierigkeiten geraten war.
Auch Frankreich zeigt sich nach der Bankenpleite in den USA zuversichtlich mit Blick auf die französischen Banken. "Ich sehe kein Ansteckungsrisiko, es gibt keine besondere Warnung", sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag dem Sender France Info. "Wir haben solide Banken und ein solides Banksystem", erläuterte er.
Zudem seien die französischen Banken breiter aufgestellt als etwa die SVB, die sich vor allem auf neue Technologien konzentriert hatte. Die französischen Banken seien "in sehr verschiedenen Sektoren aktiv", betonte Le Maire.
A.Gonzalez--LGdM