Eisenbahngewerkschaft lehnt Angebot der Deutschen Bahn ab
In den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) das erste Angebot des Konzerns abgelehnt. EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch nannte das Angebot am Dienstag "inakzeptabel". Warnstreiks würden daher "unausweichlich". Darüber werde die EVG aber frühestens am Donnerstag kommender Woche entscheiden.
Die EVG beklagte unter anderem, dass das Thema Mindestlohn nicht gelöst sei. Das sei aber "eine der Voraussetzungen" gewesen, um in Verhandlungen einzutreten. Die Löhne sollen laut Angebot insgesamt um fünf Prozent steigen - die EVG hatte zwölf Prozent gefordert.
Die Deutsche Bahn nannte die Ablehnung ihres Angebots "nicht nachvollziehbar". Sie sei auf zentrale Forderungen der Gewerkschaft eingegangen, erklärte Personalchef Martin Seiler. Er forderte die EVG auf, die Verhandlungsrunde "zeitnah" fortzusetzen. Der bislang vereinbarte Termin am 24. und 25. April sei zu weit entfernt. "Wir sind jederzeit bereit, die Verhandlungen zu einem früheren Zeitpunkt fortzusetzen."
Die erste Runde der Tarifgespräche war Ende Februar nach nur zwei Stunden abgebrochen worden. Die Verhandlungen waren ab Dienstag fortgesetzt worden.
Die EVG verhandelt für rund 180.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn. Im Herbst folgen die Tarifgespräche zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Insgesamt arbeiten rund 220.000 Menschen für die Bahn in Deutschland.
P.Ortega--LGdM