TotalEnergies will 1600 Tankstellen in Deutschland und Niederlanden verkaufen
Mit Blick auf das geplante Verbrenner-Aus 2035 in Europa will der französische Konzern TotalEnergies sein gesamtes Tankstellennetz in Deutschland und den Niederlanden an das kanadische Unternehmen Couche-Tard verkaufen. Betroffen seien etwa 1200 Tankstellen in Deutschland und 400 in den Niederlanden, teilte der Energiekonzern am Donnerstag mit. TotalEnergies wolle sich in den Ländern, in denen das Unternehmen nicht Marktführer sei, "auf die Entwicklung neuer Mobilität mit Elektro- und Wasserstoff-Antrieb konzentrieren", hieß es.
Dazu zählten etwa Ladestationen außerhalb von Tankstellen und der Vertrieb von Wasserstoff. In Belgien und Luxemburg will TotalEnergies ein Joint Venture mit dem kanadischen Unternehmen Couche-Tard gründen; die rund 600 Tankstellen des Unternehmens in beiden Ländern sollen in den kommenden fünf Jahren noch fossile Treibstoffe anbieten und das Logo von TotalEnergies tragen.
TotalEnergies hat sich seit 2015 bereits von Tankstellen in Italien, in der Schweiz und in Großbritannien getrennt. Der Verkauf der Tankstellen sei Teil der Strategie, "sich in ein Multi-Energie-Unternehmen zu wandeln und bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen", heißt es in der Mitteilung.
Dabei sind indirekte Emissionen - etwa durch das Verbrennen der Treibstoffe - nicht eingerechnet. Im Jahr 2021 hat TotalEnergies nach eigenen Angaben etwa 454 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen, davon 400 Millionen indirekt. Mehrere Umweltorganisationen haben das Unternehmen mit Blick auf die ihrer Ansicht nach missverständlichen Klimaversprechen wegen "betrügerischer Geschäftspraktiken" in Frankreich verklagt.
M.Pacheco--LGdM