Warnstreik in öffentlichem Dienst stört Schiffsverkehr in Hamburger Hafen
Ein für Donnerstag angekündigter großer Warnstreiktag der Gewerkschaft Verdi im öffentlichen Dienst hat bereits vor seinem Beginn den Schiffsverkehr im Hamburger Hafen massiv gestört. Die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) entschied "aufgrund der zu erwartenden massiven Einschränkungen", die Elbe für alle Schiffe ab einer Länge von 90 Metern bereits ab Mittwochvormittag bis auf Weiteres zu sperren. Der Hamburger Hafen ist der größte Hafen Deutschlands.
Vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ruft Verdi für Donnerstag in Hamburg alle betroffenen Beschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Nach Angaben der Gewerkschaft richtet sich der Aufruf an mehrere tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter anderem auch bei der Stadtreinigung, an Kitas sowie Krankenhäusern sowie der Staatsoper. Am Hamburger Flughafen ist laut Verdi am Donnerstag außerdem ein paralleler Warn- und Solidaritätsstreik geplant.
Wegen der Streikauswirkungen darf die Elbe laut HPA derzeit lediglich von Schiffen befahren werden, die weniger als 90 Meter lang sind und deshalb keiner Lotsenpflicht unterliegen. Die Hafenbehörde ist für die Abwicklung des Schiffsverkehrs zuständig und betreibt dazu eine eigene Leitzentrale, die HPA stellt in diesem Zusammenhang unter anderem auch die Lotsen bereit.
Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen laufen seit Januar, für die kommende Woche ist von Montag bis Mittwoch in Potsdam eine dritte Verhandlungsrunde geplant. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro. In den vergangenen Wochen gab es bereits diverse Warnstreiks in zahlreichen Bundesländern, unter anderem an Flughäfen und im Nahverkehr.
X.Rivera--LGdM