Gesundheitszustand von Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi bessert sich
Der Gesundheitszustand des an Leukämie erkrankten früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hat sich nach Angaben seiner Ärzte verbessert. Die vergangenen 48 Stunden hätten eine "fortschreitende und stabile Verbesserung der überwachten Organfunktionen" gezeigt, teilten die Mediziner am Montag mit. Die Behandlung zeige die "erwarteten Ergebnisse", die Ärzte sprachen von "vorsichtigem Optimismus". Der 86-Jährige bleibe auf der Intensivstation.
Berlusconi war am Mittwoch vergangener Woche in die Intensivstation der renommierten Klinik San Raffaele in Mailand eingeliefert worden, nachdem er über Atemprobleme geklagt hatte. Die Ärzte stellten eine "Lungeninfektion" fest.
In den vergangenen Jahren hatte Berlusconi mehrfach mit schweren Gesundheitsproblemen zu kämpfen. 2016 war der Multimilliardär am offenen Herzen operiert worden, 2019 wegen eines Darmverschlusses, 2021 verbrachte er mehr als drei Wochen wegen der Folgen einer Corona-Infektion im Krankenhaus.
Berlusconi hat das öffentliche Leben in Italien über Jahrzehnte in verschiedenen Rollen dominiert - nicht nur als Politiker, sondern auch als Medienmogul und langjähriger Eigentümer des Fußballvereins AC Mailand. Zwischen 1994 und 2011 war er dreimal Ministerpräsident.
Berlusconis Karriere ist von diversen Skandalen geprägt. Er musste sich wegen mehrerer mutmaßlicher Wirtschafts- und Korruptionsdelikte und seiner Rolle bei den berüchtigten Bunga-Bunga-Sexpartys vor Gericht verantworten. 2013 wurde er wegen Steuerbetrugs rechtskräftig verurteilt.
Die von Berlusconi gegründete und geführte rechtskonservative Partei Forza Italia ist seit Oktober Teil der von der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni angeführten Regierungskoalition, hat jedoch in den vergangen Jahren an Bedeutung verloren. Berlusconi selbst war bei den Parlamentswahlen im September in den Senat gewählt worden.
A.M. de Leon--LGdM