Inflation in Großbritannien im März weiterhin über zehn Prozent
Die Inflation in Großbritannien ist im März etwas zurückgegangen, aber über der Marke von zehn Prozent geblieben. Die Teuerungsrate lag im Jahresvergleich bei 10,1 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Im Februar hatte der Wert 10,4 Prozent erreicht. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im März um 19,1 Prozent - einen so hohen Anstieg gab es laut Statistikamt zuletzt vor mehr als 45 Jahren.
Der Preisanstieg für Brot und Getreide habe Rekordwerte erreicht, erklärte Statistikamtschef Grant Fitzner auf Twitter. Auch für Schokolade und Kekse, Fertigmahlzeiten und warme Getränke seien die Preise so stark angestiegen wie nie, erklärte die Behörde.
Der Einzelhandelsverband verwies darauf, dass die Preise für Obst, Gemüse und Zucker vor allem wegen schlechter Ernten in Europa und Nordafrika gestiegen seien. Das schwache Pfund habe die Importe zudem verteuert. In den kommenden Monaten werde die Teuerung für diese Waren zurückgehen - die Preise würden aber hoch bleiben.
In Großbritannien verharrt die Inflationsrate seit mehreren Monaten schon über zehn Prozent. Die hohen Lebenskosten sind ein Grund für die Streiks in vielen Branchen, zu denen die Menschen ebenfalls seit Monaten auf die Straßen gehen und Lohnerhöhungen verlangen.
Der Anstieg der Energiepreise im Jahresvergleich hingegen verlangsamte sich im März weiter. Analyst Martin Beck von EY Item Club, rechnet damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzen und damit auch die Inflationsrate "sehr schnell" sinken wird. Die britische Regierung hatte kürzlich prognostiziert, dass die Rate bis zum Jahresende auf 2,9 Prozent zurückgeht.
A.Cantu--LGdM