Verband: Weitere 9000 Einzelhandelsgeschäfte werden in diesem Jahr schließen
Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt davor, dass in diesem Jahr voraussichtlich weitere 9000 Ladengeschäfte bundesweit schließen müssen. Nach den schwierigen Corona-Jahren sorgten nun höhere Kosten und der Kaufkraftverlust bei den Verbrauchern wegen der hohen Inflation für "Druck auf Erlöse und Gewinne", erklärte der HDE am Montag. Er forderte von der Politik eine "Gründungsoffensive", vor allem mit unbürokratischen und schnellen Genehmigungsprozessen für Umbauten und Umwidmungen.
In den stark durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022 sank die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte nach Angaben des HDE jährlich jeweils um 11.000. In den Jahren davor schwanden demnach im Schnitt 5000 Geschäfte jährlich. Ende 2023 wären nach Prognose des Verbandes bundesweit 311.000 Geschäfte übrig. Für immer schließen demnach vor allem kleine Läden.
"Angesichts der Zahlen der letzten Jahre müssen in allen Innenstädten und bei der Politik alle Alarmglocken läuten. Denn ohne erfolgreichen Einzelhandel haben die Stadtzentren kaum Zukunftsperspektiven", erklärte HDE-Präsident Alexander von Preen. "Stirbt der Handel, stirbt die Stadt." Der Handel sei nicht nur Versorger der Bevölkerung, sondern zeichne sich auch durch sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement vor Ort aus und sei zudem "Pfleger des Kulturraumes Innenstadt".
Neben schnelleren Genehmigungen für Umbauten forderte der Verband auch "flächendeckend" Ansiedlungsmanager, die helfen sollen, Lücken im Stadtzentrum so schnell wie möglich wieder zu schließen. Neuansiedlungen und Gründungen bräuchten "optimale Bedingungen".
P.Ortega--LGdM