Thyssenkrupp wechselt überraschend die Führungsspitze aus
Die Chefin von Thyssenkrupp, Martina Merz, hört auf. Sie gehe "im Interesse des Unternehmens", erklärte sie am Montag. Ihr Nachfolger bereits zum 1. Juni wird Miguel Ángel López Borrego, derzeit Chef des Auto- und Industriezulieferers Norma in Maintal, wie Thyssenkrupp mitteilte. López Borrego war davor Chef von Siemens Spanien und Aufsichtsratsvorsitzender bei Siemens Gamesa Renewables.
Der Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp, Siegfried Russwurm, ebenfalls lange Jahre ein Siemens-Manager, lobte López Borrego als einen international geprägten Manager mit breiter Industrieerfahrung auf den Gebieten Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie als sehr erfahrenen Finanzexperten. "Mit ihm an der Spitze werden wir den Weg der Transformation auf Basis der entwickelten strategischen Linien fortführen." Der Umbau von Thyssenkrupp sei noch nicht abgeschlossen.
Merz hatte den Posten bei Thyssenkrupp in einer schweren Krise im Oktober 2019 angetreten. Sie verkaufte die profitable Aufzugssparte und strich mehrere tausend Stellen. Ihr Vertrag war erst im Frühjahr 2022 bis Ende März 2028 verlängert worden. Aktuell steht der Verkauf der Stahlsparte an - dafür gebe es "vielversprechende Gespräche mit möglichen Partnern", erklärte scheidende die Thyssenkrupp-Chefin.
Derzeit stünden "finanzielle Expertise und die weitere Verbesserung der Performance im Vordergrund", da seien "zusätzliche kaufmännische Kompetenzen sicher nützlich", erklärte Merz weiter. Für diese Schwerpunktsetzung wolle sie "im Interesse des Unternehmens den Weg öffnen".
L.A. Beltran--LGdM