UBS will Übernahme der Credit Suisse bis Juli abgeschlossen haben
Die Schweizer Großbank UBS will die von der Regierung forcierte Übernahme der Credit Suisse bis Juli über die Bühne bringen. Bei Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag teilte die UBS mit, der Abschluss der Übernahme werde "aller Voraussicht nach im zweiten Quartal 2023 geschehen". UBS-Chef Sergio Ermotti betonte, die Übernahme werde die führende Stellung der Schweiz als Finanzplatz verstärken und für die gesamte Wirtschaft von Vorteil sein.
Auf die Drei-Monats-Bilanz der UBS reagierten die Anleger enttäuscht, der Kurs der Aktie sank am Vormittag um mehr als vier Prozent. Analysten hatten einen Nettogewinn von rund 1,7 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) erwartet, die Bank wies aber nur einen Gewinn von 1,0 Milliarden Dollar aus. Im Vorjahresquartal hatte der Überschuss noch 2,1 Milliarden Dollar betragen. Grund für die niedrigere Summe seien höhere Rückstellungen für einen Rechtsstreit in den USA in Höhe von 665 Millionen Dollar, erklärte die UBS.
Die Bank betonte insbesondere die "starken Kundenzuflüsse" in den Monaten Januar bis März. Vermögende überwiesen 28 Milliarden Dollar an die größte Schweizer Bank, allein sieben Milliarden Dollar in den letzten zehn Märztagen. Die "hohen Kapitalzuflüsse belegen, dass unsere Kunden uns in diesem unsicheren Umfeld weiterhin als Hort der Stabilität betrachten".
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS war am 19. März angekündigt worden. Die Bank war von Skandalen erschüttert und aufgrund von massiven Finanzierungsproblemen nach Meinung der Schweizer Regierung nicht überlebensfähig.
UBS-Chef Ermotti bekräftigte am Dienstag, seine Bank wolle "das Risiko und die Inanspruchnahme von Ressourcen durch das Investment-Banking-Geschäft der Credit Suisse aktiv reduzieren". Bei der neuen Riesenbank sollten "der Fokus und die strategische Ausrichtung auf die Produkte und Kapazitäten beibehalten werden", die für vermögende Kunden am relevantesten seien. Die Übernahme sei eine "einzigartige Möglichkeit zur Schaffung von erheblichem, langfristigem Mehrwert".
F.Deloera--LGdM