Immer weniger Preiserhöhungen bei den Unternehmen in kommenden Monaten geplant
Die Unternehmen in Deutschland schrauben ihre Pläne für Preiserhöhungen immer weiter zurück. Die Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im April auf 21,5 Punkte nach 27,1 Punkten im März, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Das war der siebte Rückgang in Folge. Die Preisanhebungswelle dürfte damit "ihren Scheitelpunkt bereits überschritten haben", analysierte das Institut.
Die Punkte geben an, wieviel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, der prozentuale Anteil derer abgezogen wird, die sie senken wollen.
Schwerpunkt der Preiserhöhungen bleiben laut Ifo der Einzelhandel und die konsumnahen Dienstleistungen. Demnach sanken die Pläne im Einzelhandel nur von hohen 48,7 auf 43,2 Punkte, bei den konsumnahen Dienstleistern von 43,2 auf 36,3 Punkte. Etwa bei Nahrungsmitteln, Getränken oder Computer und Software stiegen die Erwartungen sogar wieder, weniger Anhebungen planen Gastwirte, Baumärkte und Autohändler.
Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten daher "nur sehr langsam zurückgehen", warnte das Institut. Vor allem die Kernrate, also der Anstieg ohne Energie, "wird weiter hoch bleiben".
Im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe gingen die Preiserwartungen hingegen zurück, wie die Forscher ausführten. Außerdem steigt der Anteil der Industriebranchen, die ihre Preise wieder senken wollen, dazu gehören das Papiergewerbe und die Chemieindustrie.
F.Castillo--LGdM