Warentest: Lieferdienste bieten oft guten Service und schlechte Arbeitsbedingungen
Lieferdienste für Lebensmittel und Drogerieartikel bieten laut Stiftung Warentest häufig guten Service, aber schlechte Arbeitsbedingungen. Ein am Donnerstag veröffentlichter Test hebt Service und Auswahl von Bringmeister und Rewe als positiv hervor. "Flink, Getir und Gorillas sind zwar schneller, haben aber teils Probleme mit der Kühlkette", erklärten die Tester.
Anke Kapels von Stiftung Warentest zähl auf: Bei Flink sei ein Kalbssteak mit rund 14 Grad Oberflächentemperatur auf der Packung geliefert worden. Bei Getir kam das Hühnchenfleisch etwa genauso warm an. Bei Gorillas hatte eine Fleischpackung ein Loch. "Fix sein ist nicht alles", erklärte sie. "Denn wenn bei einer schnellen Lieferung die Kühlkette unterbrochen wird, dann ist das nicht gut."
Die Tester bestellten nach eigenen Angaben einen Warenkorb mit gekühlten, zerbrechlichen und schweren Lebensmitteln plus ein Produkt aus dem Drogeriebedarf. Sie bewerteten neben dem Lieferservice auch den Bestell- und Zahlungsvorgang, den Kundenservice, den Datenschutz sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. "Liefern klappt insgesamt ganz gut", fasste Kapels zusammen.
Stiftung Warentest schließt sich jedoch der allgemeinen Kritik an den Arbeitsbedingungen der Fahrer an: Mittlerweile seien zwar fast alle Fahrer angestellt, was die Firmen ihnen bieten, gehe jedoch selten über das gesetzliche Minimum an Lohn und Absicherung hinaus. Die Tester empfehlen deshalb, Trinkgeld zu geben, zumal der Job gefährlich ist: Laut der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik sind die Fahrer häufig in Verkehrsunfälle verwickelt.
G.Montoya--LGdM