Bahn bezeichnet von EVG ausgerufenen Streik als "irrsinnig" und "grundlos"
Die Deutsche Bahn hat den von der Gewerkschaft EVG ausgerufenen umfangreichen Streik scharf kritisiert. "Dieser irrsinnige Streik ist völlig grundlos und restlos überzogen", erklärte Personalvorstand Martin Seiler am Donnerstag. Statt Kompromisse zu suchen, wolle die EVG das Land "unglaubliche 50 Stunden lahmlegen". Das sei ein Vollstreik ohne Urabstimmung und Millionen Reisende seien davon betroffen.
Die EVG hatte zuvor zu einem bundesweiten Streik ab Sonntagabend 22.00 Uhr bis Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch bei der Bahn und weiteren Verkehrsunternehmen aufgerufen. Sie kritisiert vor allem, dass die Bahn in den Tarifverhandlungen keinen gesetzlichen Mindestlohn ohne Einschränkungen zusagt, auf dem die dann erzielten Verhandlungsergebnisse aufbauen würden. Stattdessen würde die Bahn in den unteren Lohngruppen einen Deckel von 13 Euro ansetzen.
Die Bahn wies diese Darstellung zurück. Das Unternehmen habe erst am Dienstag diese "zentrale Forderung der Gewerkschaft zum Mindestlohn erfüllt" und "mitnichten" einen Deckel von 13 Euro vorgeschlagen, erklärte Seiler. Auf dem Tisch lägen außerdem bereits zehn Prozent Lohnerhöhung sowie die volle Inflationsausgleichsprämie.
"Wir haben die Türen sperrangelweit aufgemacht, aber die EVG bleibt vor der Türe stehen", erklärte Seiler. "Sie will partout nicht verhandeln und stattdessen ein Tarifdiktat durchsetzen."
Betroffenen Reisenden sagte die Bahn umfangreiche Kulanzregelungen zu. Das Unternehmen will zudem so schnell und umfassend wie möglich über die Auswirkungen des Streiks informieren.
R.Andazola--LGdM