La Gaceta De Mexico - Bundesnetzagentur-Chef wirbt für zusätzliche LNG-Terminals

Bundesnetzagentur-Chef wirbt für zusätzliche LNG-Terminals
Bundesnetzagentur-Chef wirbt für zusätzliche LNG-Terminals / Foto: © POOL/AFP

Bundesnetzagentur-Chef wirbt für zusätzliche LNG-Terminals

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, fürchtet ohne den Bau zusätzlicher Flüssiggas-Terminals um die Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland. Bei "ungünstigen Bedingungen für Gasverbrauch und -beschaffung aufgrund niedriger Temperaturen" sowie bei einem vollständigen Ausfall der verbleibenden russischen Lieferungen über die Ukraine nach Europa könne ansonsten Anfang 2024 eine Gasmangellage drohen, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben). Daher brauche es zusätzliche LNG-Terminals – auch in Ostdeutschland, betonte er.

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Für den Abtransport der Gasmengen sei es sinnvoll, auch die bei Lubmin vorhandenen Leitungen zu nutzen und den Ausbau der LNG-Infrastruktur nicht nur auf den Nordwesten Deutschlands zu konzentrieren, sagte der Netzagentur-Chef.

Am Montag hatte das Bundeswirtschaftsministerium eine Novelle des LNG-Beschleunigungsgesetzes (LNGG) in die Ressortabstimmung gegeben. Darin vorgesehen ist unter anderem auch der Bau eines Flüssiggasterminals im Seehafen Mukran auf Rügen.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte am Freitag bei einem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf Rügen Zustimmung signalisiert. Örtlich gibt es jedoch massiven Widerstand.

Umweltschützer, Lokalpolitiker auf Rügen sowie der Tourismussektor der Insel wehren sich gegen die Ausbaupläne. Sie befürchten Auswirkungen auf das Ökosystem und erhöhten Schiffsverkehr. Klimaschützer kritisieren die LNG-Pläne der Bundesregierung auch insgesamt als überdimensioniert und nicht kompatibel mit dem Klimaschutzgesetz.

Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es am Montag, dass die neuen Pläne in der Kapazität und vom Einfluss auf die Umwelt deutlich kleiner ausfielen als ursprünglich. Es werde nur noch mit zwei statt drei bis vier schwimmenden Terminals geplant; der Standort im Hafen von Mukran habe bedeutend weniger schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt als die Alternative auf hoher See.

E.Dorame--LGdM