EVG hält in Tarifgesprächen an Forderungen fest und setzt notfalls auf Streik
Vor der Fortsetzung der Tarifgespräche mit der Bahn an diesem Mittwoch hat die Gewerkschaft EVG ihre Forderungen sowie ihre Streikbereitschaft bei einem Scheitern der Verhandlungen bekräftigt. "Selbstverständlich bleiben wir bei den Forderungen, es geht darum, einen großen Schritt nach vorne zu machen in der gesamten Branche", sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Die EVG verlangt mindestens 650 Euro mehr Lohn sowie eine Erhöhung "in diesem Jahr schon".
Die Bahn ist zu Lohnerhöhungen von bis zu zehn Prozent und zu Einmalzahlungen bereit, möchte jedoch eine deutlich längere Laufzeit verhandeln und bietet ab dem kommenden Jahr mehr Geld an. Den großen Streitpunkt Mindestlohn hatten beide Seiten zuletzt beigelegt, laut Ingenschay ist die Bahn nun bereit, überall als Basis zwölf Euro anzusetzen und die ausgehandelten Ergebnisse oben drauf zu legen.
Die EVG hofft nun auf Bewegung am Verhandlungstisch, schließt aber einen neuen Arbeitskampf ebenfalls nicht aus."Wenn wir am Verhandlungstisch nicht weiterkommen, müssen wir streiken. Das ist das letzte Mittel", sagte Ingenschay im ZDF.
Die Tarifgespräche werden am Mittwoch in kleiner Runde fortgesetzt und dienen vor allem der Vorbereitung der offiziellen Verhandlungsrunde am kommenden Dienstag und Mittwoch in Fulda. Über Ort und Uhrzeit der Vorgespräche wurde Stillschweigen vereinbart.
Das Treffen war am Montag kurzfristig angesetzt worden, nachdem der ab Sonntagabend für 50 Stunden geplante Warnstreik ebenso kurzfristig abgesagt worden war. Sowohl Bahn als auch EVG erklärten sich daraufhin zu "konstruktiven" Verhandlungen bereit.
L.A. Beltran--LGdM