Von Alzheimer und Schweiß bis zu Feinstaub und Antisemitismus
Künstliche Intelligenz gegen Alzheimer, Aluminium gegen Schweiß und Software gegen Antisemitismus sind die Themen von drei der am Sonntag beim Wettbewerb "Jugend forscht" in Bremen ausgezeichneten Arbeiten. Insgesamt hatten sich 173 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für das Bundesfinale qualifiziert, wie die Stiftung mitteilte. Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit bekam Bastian Auer aus Bayern für ein neues EKG-Konzept, bei dem nur noch vier Elektroden angelegt werden müssen.
Der Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit ging an Charlotte Klar und Katharina Austermann aus Berlin, die ein physikalisches Phänomen untersuchten: nämlich die Tatsache, dass pyrolytisches Grafit über schachbrettartig angeordneten Magneten schweben kann. Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit bekam Niklas Bennewiz aus Berlin. Er programmierte eine App mit künstlicher Intelligenz, die Ablagerungen im Gehirn bei Alzheimer auf MRT-Aufnahmen erkennt.
Die hessischen Schülerinnen Seyma Celik, Anja Armstrong und Jennifer Boronowska gewannen im Fachgebiet Arbeitswelt. Sie entwickelten eine kompostierbare Biotüte. Im Fachgebiet Biologie siegten Emel Karahan und Mert Kemal Uckan aus Istanbul. Sie schrieben ein Computerprogramm, mit dem sich die Auswirkungen des Klimawandels auf die evolutionäre Entwicklung von Populationen simulieren lassen.
Im Fachgebiet Chemie gewannen Nike Remde und Maike Zöllner aus Rheinland-Pfalz mit einer Studie zu Deo: Sie verglichen handelsübliche Deos und Lösungen verschiedener Salze im Hinblick auf ihre schweißhemmende Wirkung. Die baden-württembergischen Schüler Felix Hörner, Felix Makartsev und Michel Weber bauten ein mobiles Messsystem zur Erfassung von Geodaten. Es wird ans Fahrrad montiert und kann kontinuierlich beispielsweise die Feinstaubbelastung ermitteln. Damit gewannen die drei im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften.
Simon Rulle und Arthur Achilles aus Nordrhein-Westfalen gewannen mit einer Software, die antisemitische Postings in sozialen Netzwerken in Echtzeit identifizieren kann, im Fachgebiet Mathematik/Informatik. Im Fachbereich Physik siegte Anne Marie Bobes aus Sachsen-Anhalt. Sie stellte per 3-D-Druck kleine Windturbinen her, welche Energie für Straßenlaternen erzeugen. Tim Arnold und Felix von Ludowig aus Bayern programmierten eine App für den besseren Einsatz von Drohnen und gewannen damit im Fachgebiet Technik.
Der Preis "Jugend forscht Schule 2023" der Kultusministerkonferenz ging an das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lebach für seine exzellente Förderung im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften. Bei der Siegerehrung war unter anderem Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) dabei. Ausgerichtet wurde das Finale von der Stiftung Jugend forscht und den Unternehmensverbänden in Bremen als Bundespate.
A.Soto--LGdM