Umweltministerin Lemke gibt laut Bericht Zweifel an LNG-Ausbau zu Protokoll
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hegt einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge Zweifel am geplanten Ausbau der Infrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland. Wie die Zeitung am Mittwoch berichtete, gab die Ministerin in der vergangenen Woche eine Protokollerklärung ab, als das Kabinett die nötige Gesetzesänderung für den beschleunigten Bau eines LNG-Terminals im Hafen Mukran auf der Ostseeinsel Rügen beschloss.
"Ich gehe davon aus, dass bei der Festlegung von Standorten für LNG-Terminals ein sorgfältiger Bedarfsnachweis erfolgt, der Überkapazitäten vermeidet", schreibt Lemke in dieser Erklärung laut "SZ". Auch dürfe das Gesetz nicht zu einem "Standardabbau beim Umweltschutz führen".
Das Kabinett hatte den Standort an der Ostseeküste vergangene Woche in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufgenommen. Im Hafen von Mukran sollen zwei schwimmende Importterminals für Flüssigerdgas verankert und eine Anbindungspipeline nach Lubmin gebaut werden. Örtlich gibt es jedoch massiven Widerstand.
Umweltschützer, Lokalpolitiker auf Rügen sowie der Tourismussektor der Insel wehren sich gegen die Ausbaupläne. Sie befürchten Auswirkungen auf das Ökosystem und erhöhten Schiffsverkehr. Klimaschützer kritisieren die LNG-Pläne der Bundesregierung auch insgesamt als überdimensioniert und nicht kompatibel mit dem Klimaschutzgesetz.
Das Bundeswirtschaftsministerium verwies zur Anlage in Mukran hingegen erneut auf die nötige "Sicherung der Energieversorgung".
G.Montoya--LGdM