Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai schwächer als sonst üblich
Die Arbeitslosigkeit ist im Mai im Zuge der Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt zurückgegangen - allerdings weniger als sonst in diesem Monat üblich. Nach Angaben der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im Mai 2,544 Millionen Menschen auf Jobsuche, das waren 42.000 weniger als im April. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 5,5 Prozent. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärte, der Arbeitsmarkt bleibe "in ökonomisch unsicheren Zeiten ein Garant für Stabilität".
Auch die BA hält den Arbeitsmarkt für "beständig trotz schwacher Wirtschaftsentwicklung". Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung hätten abgenommen, allerdings für einen Mai "weniger als üblich". "Das Wachstum der Beschäftigung hält weiter an, verliert jedoch an Schwung", erklärte BA-Vorstand Daniel Terzenbach mit Blick auf die derzeit schwache Wirtschaftsentwicklung und die zurückhaltend ausfallende Frühjahrsbelebung. Verglichen mit Mai vergangenen Jahres war die Arbeitslosenzahl zuletzt um 284.000 höher.
Zahlen zur Erwerbstätigkeit gab die BA am Mittwoch unter Verweis auf das Statistische Bundesamt für den Monat April heraus. Demnach waren 45,8 Millionen Menschen erwerbstätig, das waren saisonbereinigt 18.000 mehr als im Vormonat und 421.000 mehr als im Vorjahr. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, für die Angaben bis zum März vorliegen, stieg an: Sie lag bei 34,65 Millionen Menschen, das waren 69.000 mehr als im Vormonat und 319.000 mehr als vor einem Jahr.
Die gemeldete Arbeitskräftenachfrage geht unterdessen zurück. Im Mai waren laut BA 767.000 Arbeitsstellen bei der Behörde gemeldet, 6000 weniger als im Vormonat und 98.000 weniger als vor einem Jahr. Damit bewege sich der Bestand an gemeldeten Jobs aber weiterhin auf "vergleichsweise hohem Niveau", wie die Arbeitsagentur herausstellte.
Heil sprach insgesamt von "guten Nachrichten, besonders, wenn wir uns das schwierige wirtschaftliche Umfeld vor Augen führen". Jetzt gelte es, denjenigen eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten, die aktuell keine Arbeit haben - "auch im Sinne der Fachkräftesicherung". Auch mit Blick auf den Ausbildungsmarkt gebe es Handlungsbedarf, denn die Bewerbermeldungen gingen "weiterhin zurück".
M.Aguilar--LGdM