Wissing bekräftigt Kritik an geplanter Euro-7-Abgasnorm
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat seine Kritik am Vorschlag der EU-Kommission für eine strengere neue Abgasnorm für Autos bekräftigt. "Ich halte das für einen Fehler, jetzt eine Euro-7-Regulierung vorzulegen und damit erhebliche Kosten für die Automobilindustrie und auch den Nutzfahrzeugbereich zu verursachen", sagte Wissing am Donnerstag vor einem Treffen der EU-Verkehrsminister in Luxemburg. "Denn dieses Geld ist dringend erforderlich, um in klimaneutrale Antriebe für die Zukunft zu investieren."
Der Kommissionsvorschlag sieht vor, dass die Grenzwerte für Autos nur teilweise niedriger ausfallen als nach der seit 2015 maßgeblichen Abgasnorm Euro 6. Sie sollen aber in einer ausgeweiteten Form von Tests gemessen werden, bei denen Parameter wie Kälte oder kurze Fahrtstrecken berücksichtigt werden. Auch sollen Grenzwerte für Partikelemissionen durch den Abrieb von Bremsen und Reifen eingeführt werden, was etwa auch Elektroautos betreffen würde.
Kritik daran kommt aus der Autoindustrie sowie aus einer Reihe von EU-Staaten. Sechs östliche Mitgliedstaaten sowie Frankreich und Italien hatten ein gemeinsames Schreiben aufgesetzt, in dem sie vor den von der EU-Kommission vorgeschlagenen strengeren Emissionsregeln für Neuwagen ab 2025 warnen. Wissing schloss sich der Kritik an: "Wir brauchen hier praktikable Lösungen und sehen uns mit einer ganzen Reihe kritischer Mitgliedstaaten eng verbunden", sagte er in Luxemburg.
Dennoch gehört Deutschland weiterhin nicht zu den Unterzeichnern des kritischen Schreibens. Auf die Frage, ob seine Haltung zur Euro-7-Norm innerhalb der Bundesregierung geeint sei, ging Wissing nicht ein.
A.Soto--LGdM