EVG: Streikdrohung vorerst ausgesetzt - Gespräche mit der Bahn Anfang der Woche
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat ihre Streikdrohung vorerst ausgesetzt. Die Deutsche Bahn habe sich zu Gesprächen in kleiner Runde zu Anfang der kommenden Woche bereit erklärt, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Bis dahin werde es auch keine Streiks geben, die Vorbereitungen für einen eventuellen Arbeitskampf "laufen aber weiter".
Die EVG hatte am Mittwoch weitere Warnstreiks angekündigt, ohne zunächst ein Datum zu nennen. Als frühesten möglichen Termin nannte sie kommenden Montag. Am Donnerstagabend schickte sie dann nach eigenen Angaben eine kurzfristige Einladung zu Gesprächen an die Verhandlungsführer der Bahn, welche diese dem EVG-Sprecher zufolge annahmen.
Die Bahn hatte weitere Verhandlungen und die Vorlage eines neuen Angebots zuvor unter Verweis auf die Haltung der Gewerkschaft zunächst abgelehnt. Die EVG beharre stur auf ihren Ursprungsforderungen und sei nicht kompromissbereit, sagte Personalvorstand Martin Seiler. Verhandlungen seien da "sinnlos".
Der Gewerkschaftssprecher wies diese Darstellung zurück. Es sei völlig klar, dass das die Eingangsforderung in der Tarifverhandlung nicht am Ende dem Ergebnis entspräche. Es brauche aber mehr Bewegung der Bahn beim Gehalt insbesondere für die unteren Einkommen.
Die EVG verlangt bislang bei zwölf Monaten Laufzeit zwölf Prozent mehr Lohn für alle Beschäftigten und mindestens 650 Euro mehr. Von einer solchen Mindesterhöhung würden die unteren Einkommen profitieren. Die Bahn bietet bislang eine rein prozentuale Erhöhung von zwölf Prozent für untere, zehn Prozent für mittlere und acht Prozent für höhere Einkommen sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro an.
Die EVG stößt sich außerdem besonders an der angebotenen Laufzeit von 24 Monaten im Angebot der Bahn. Sie beharrt auf einer Laufzeit von zwölf Monaten.
F.Castillo--LGdM