Ehemaliger Wirecard-Aktionär verklagt die Commerzbank
Ein ehemaliger Aktionär des insolventen Finanzdienstleisters Wirecard hat seine Hausbank, die Commerzbank, auf Schadensersatz verklagt. Wie der "Spiegel" am Freitag berichtete, wirft der Mann der Bank vor, ihn trotz erheblicher Zweifel an der Seriösität von Wirecard nicht vor dem Kauf der Aktien gewarnt zu haben. Stattdessen habe eine Analystin der Commerzbank den Kauf der Aktie noch im Frühjahr 2020 empfohlen - also kurz vor der Pleite.
Die Commerzbank selbst hatte bereits im Jahr 2019 eine umfangreiche Verdachtsmeldung bei der Anti-Geldwäsche-Behörde Financial Intelligence Unit (FIU) eingereicht. Der Vorstand der Bank stoppte daraufhin den Zahlungsverkehr und schloss die Commerzbank-Konten des Finanzdienstleisters.
Der Kläger kaufte laut "Spiegel" danach noch Aktien im Wert von 30.000 Euro. Die Klage auf 60.000 Euro Schadensersatz ist demnach vor dem Landgericht Koblenz anhängig.
Die Wirecard-Insolvenz ist einer der größten Wirtschaftsskandale der Bundesrepublik. Die Chefetage des Münchener Unternehmens soll über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben. In München läuft deshalb ein Strafprozess gegen den früheren Unternehmenschef Markus Braun.
A.Munoz--LGdM