EU fordert Label für Texte und Bilder aus Künstlicher Intelligenz
Große Online-Plattformen wie TikTok, Google oder Facebook sollen ihre Nutzer in Europa künftig informieren, wenn sie Texte oder Bilder aus Künstlicher Intelligenz (KI) zu sehen bekommen. Eine solche Kennzeichnung forderte die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Für normale Nutzer müsse klar erkennbar sein: "Hier spricht ein Roboter", sagte EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova. Vorerst sollen die Angaben für die Konzerne freiwillig sein.
Die Internetplattformen sollten die KI-Produktion so kennzeichnen, dass der normale Nutzer "klar erkennen kann, dass es sich nicht um Texte oder Bilder handelt, die von echten Menschen entwickelt wurden", sagte Jourova weiter. Sie rief die Konzerne auf, einen vor einem Jahr unterzeichneten Verhaltenskodex gegen Desinformation entsprechend zu ergänzen. Der freiwillige Kodex könne rasch ergänzt werden, während neue EU-Regeln zu Künstlicher Intelligenz noch im Gesetzgebungsprozess seien, argumentierte die Tschechin, die in der EU-Kommission für Transparenz und Werte zuständig ist.
Als Negativbeispiel gilt in Brüssel Twitter, das den Verhaltenskodex mit inzwischen 44 Unterzeichnern aufgekündigt hat. Der von Tesla-Gründer Elon Musk übernommene Konzern habe sich damit "für Konfrontation" entschieden, betonte Jourova. Die Kommission will das Vorgehen von Twitter nach ihren Worten eng überwachen.
Auch die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, fordert eine Kennzeichnung. Sie hatte sich am Freitag für eine Art "Wasserzeichen" für Bilder oder Texte aus Künstlicher Intelligenz stark gemacht.
G.Montoya--LGdM