Europäischer Solarzellenhersteller Meyer Burger baut Produktion in USA aus
Der Solarzellenhersteller Meyer Burger siedelt wegen dort winkender Milliarden-Subventionen Produktionskapazitäten in den USA an. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag einen langjährigen Abnahmevertrag mit dem Großhändler BayWa re für Solarzellen aus US-Produktion an und verwies dabei explizit auf das Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA): Es gehe darum, "die heimische Solarindustrie in den USA zu unterstützen".
Einem Medienbericht vom Mittwoch zufolge plant Meyer Burger seinen Ausbau in den USA zulasten von Investitionsplänen in Deutschland. "In den USA rollt man uns für Neuansiedlungen von Werken und Absatz von Solarmodulen den roten Teppich aus", zitierte das Nachrichtenportal ZDFheute.de aus einem entsprechenden Schreiben des Unternehmens an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).
Meyer Burger, gegründet in der Schweiz, entwickelt dort Solarzellen und -module, die bislang in Deutschland gefertigt werden. In Thalheim in Sachsen-Anhalt beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiter. Die Produktionskapazität dort soll eigentlich von aktuell 1,4 Gigawatt pro Jahr auf rund 15 Gigawatt bis 2027 steigen, wie das ZDF-Portal berichtete.
Wie Meyer Burger nun erklärte, setzt das Unternehmen derzeit aber vor allem auf eine Fertigungsstätte in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona. Der Bau eines Werks für zwei Gigawatt Leistung werde dort derzeit abgeschlossen. "Die Anlage wird zum Ausbau der US-amerikanischen Solarindustrie beitragen und über 500 qualifizierte Arbeitsplätze in der Produktion schaffen", erklärte Meyer Burger.
Der IRA der US-Regierung sieht milliardenschwere Unterstützung für Unternehmen vor, die die Fertigung von Zukunftstechnologien wie Autobatterien, Windräder oder eben Solarzellen in den USA ansiedeln. Die EU und ihre Mitgliedstaaten werfen Washington deshalb Protektionismus vor und befürchten Abwanderungen von Unternehmen.
E.Sanchez--LGdM