Bahn: Eskalation in Tarifverhandlungen mit EVG absolut unnötig
Die Bahn hat die Ankündigung der Gewerkschaft EVG zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks scharf kritisiert. "Diese Eskalation ist absolut unnötig, wir waren ganz kurz vor dem Abschluss", erklärte Bahn-Sprecher Matthias Waha am Donnerstag. Es sei ein "Unding", Reisende mit Streikdrohungen zu verunsichern und ihnen möglicherweise "die Sommerferien zu vermiesen", fügte er hinzu.
Die EVG hatte kurz zuvor erklärt, nach den für gescheitert erklärten Tarifgesprächen mit der Bahn nun eine Urabstimmung einzuleiten. Damit würden unbefristete Streiks möglich. Während der Urabstimmung seien aber auch weitere Warnstreiks möglich, betonte die EVG.
Die Gewerkschaft stört sich vor allem an der von der Bahn angebotenen langen Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten sowie an der Höhe der angebotenen Lohnerhöhung. Die EVG hat mindestens 650 Euro mehr Geld für alle Beschäftigten sowie zwölf Monate Laufzeit gefordert.
In den Verhandlungen mit Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft angebotenen Lohnerhöhungen von 420 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 21 Monaten zugestimmt. Nach Angaben der EVG-Verhandler hatte die Bahn zuletzt 400 Euro in Aussicht gestellt, war aber von den 27 Monaten Laufzeit nicht abgerückt.
"Es liegen 140 Seiten unterschriftsreifer Tarifvertrag auf dem Tisch", fuhr Bahnsprecher Waha fort. Alles bisher in den Verhandlungen Erreichte sei nun weg und ein Abschluss der Tarifrunde werde durch die Urabstimmung um Monate verzögert. An der Bahn liege es nicht, betonte Waha, "sie ist weiterhin lösungsbereit".
S.Lopez--LGdM