Studie: Preise für Fahrräder und E-Bikes sinken "erstmals seit Jahren"
Erstmals seit Jahren sinken einer Studie zufolge die Preise für Fahrräder und Elektrobikes. Ein E-Bike etwa koste in Europa aktuell im Schnitt 2736 Euro, im kommenden Jahr werde dieser Preis auf 2604 Euro sinken, schätzt das Beratungsunternehmen EY. Das ist ein Rückgang um fünf Prozent. Die Lager der Händler seien nach den Lieferengpässen in der Corona-Pandemie wieder gut gefüllt, die Nachfrage habe gleichzeitig etwas nachgelassen, so die Begründung.
Die Analyse basiert auf Industriestatistiken, Verbandszahlen und eigenen Recherchen, wie EY am Freitag mitteilte. Demnach werden nach wie vor mehr traditionelle Fahrräder verkauft als solche mit elektrischen Antrieben: Von 22 Millionen verkauften Exemplaren in Europa waren vergangenes Jahr rund 17 Millionen herkömmliche Räder, also 77 Prozent.
Wegen ihres deutlich höheren Preises stehen E-Bikes aber für 62 Prozent des Umsatzvolumens bei Fahrrädern in Europa, wie EY hervorhob. In Deutschland lag der Umsatzanteil von E-Bikes sogar bei mehr als 80 Prozent. Ihr Anteil an den verkauften Exemplaren werde hierzulande in diesem Jahr vermutlich erstmals die 50-Prozent-Marke übersteigen, schätzt EY. Zudem seien E-Bikes in Deutschland mit am teuersten: im Schnitt 2800 Euro.
EY stuft den Fahrradmarkt vor allem wegen der E-Bikes als Wachstumsmarkt ein. "Immer mehr Menschen überzeugen sich von den Vorzügen, die elektrifizierte Fahrräder ihnen im Alltag bieten - beim Einkauf, auf dem Weg zur Arbeit oder um die Kinder von der Schule abzuholen". Die aktuelle E-Bike-Generation habe sich dabei vor allem im urbanen Raum als echte Alternative zum Auto erwiesen und leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende.
Das Beratungsunternehmen monierte, dass vielerorts die Fahrradwege nicht gut genug ausgebaut seien, um dort gerade mit größeren und elektrifizierten Rädern sicher unterwegs sein zu können. Hier sei die Politik gefordert.
D.F. Felan--LGdM