Umweltministerin Lemke kritisiert EU-Vorschlag zur Gentechnik
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat den Vorschlag der EU-Kommission zur Neuen Gentechnik scharf kritisiert. Die Pläne würden es erlauben, "dass große Mengen an gentechnisch veränderten Pflanzen ohne vorherige Risikoprüfung und ohne Kennzeichnung für die Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Äcker und damit letztlich in die Supermärkte gebracht werden", erklärte sie am Mittwoch. "Das halte ich für falsch."
"Um Innovationen nachhaltig nutzen zu können, muss das Vorsorgeprinzip in der Gentechnik-Regulierung erhalten bleiben", führte sie aus. Gefahren für Umwelt und Verbraucher müssten zuerst gründlich untersucht werden, bevor neue Methoden auf dem Feld eingesetzt werden. Dies gelte umso mehr, da es "nahezu unmöglich" sei, "einmal freigesetzte gentechnisch veränderte Pflanzen wieder aus der Umwelt zu entfernen".
Die EU-Kommission hatte Lockerungen für den Einsatz sogenannter Neuer Genomischer Verfahren (NGT) in der Landwirtschaft vorgeschlagen. Etwa soll demnach die Kennzeichnungspflicht für genetisch veränderte Pflanzen wegfallen, wenn diese auch durch eine natürliche Kreuzung hätten entstehen können. Auch sollten für potenziell im Kampf für mehr Umwelt- und Klimaschutz nützliche NGT-Pflanzen die Zulassungsverfahren vereinfacht werden.
L.Navarro--LGdM