Materialknappheit in der Industrie hat sich nach Ifo-Angaben "entspannt"
Die Materialknappheit in der deutschen Industrie hat sich im Juni etwas verringert. Nach Angaben des Ifo-Instituts in München vom Donnerstag berichteten im vergangenen Monat noch knapp 32 Prozent der befragten Firmen von Engpässen - im Mai waren es gut 35 Prozent gewesen. Die aktuellen Werte seien allerdings immer noch deutlich höher als der langfristige Mittelwert von rund 15 Prozent.
"Die Entspannung kann dem Stimmungsabschwung in der Industrie leider kaum etwas entgegensetzen", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Umfragen beim Ifo-Institut. Aufträge könnten derzeit zwar schneller abgearbeitet werden, dafür kämen aber zu wenige neue herein.
Vor allem in zentralen Industriebranchen gibt es größere Probleme mit Lieferengpässen als anderswo. In der Automobilindustrie gaben nach Angabe des Ifo-Instituts rund 60 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie nicht alle Materialien und Vorprodukte bekommen. Im Maschinenbau war es über die Hälfte der Firmen.
Deutlich entspannter ist demnach hingegen die Lage in der chemischen Industrie (rund 12 Prozent) oder bei Möbelherstellern (8,5 Prozent). Nahezu keine Sorgen hätten Papierunternehmen, Drucker und die Hersteller von Holzprodukten.
L.Navarro--LGdM